Die Helfenden aus dem Ortsverband Halle (Saale) bildeten sich im Laufe des Novembers auf dem Gebiet CBRN (chemischer, biologischer, radioaktiver und nuklearer Gefahren) weiter und stellen somit Einsatzbereitschaft für diese spezielle Einsatzaufgabe her. Was dieses Jahr mit den ersten Ausbildungen der rescEU – wir berichteten zuvor – begann, fand sein Ende mit der Bereichsausbildung CBRN. Wir stärken somit unseren Einsatzwert und bereiten uns auf außergewöhnliche Gefährdungslagen vor.
Warum CBRN-Ausbildung?
In einer zunehmend komplexer werdenden Welt, in der Bedrohungen durch chemische, biologische, radioaktive und nukleare Gefahren nicht ausgeschlossen werden können, ist es von entscheidender Bedeutung, dass spezialisierte Einsatzkräfte für den Umgang mit diesen extremen Risiken ausgebildet werden. Ob in Katastrophenfällen entstehend oder absichtlich freigesetzt, können CBRN-Gefahrstoffe Menschenleben gefährden oder kritische Infrastruktur zerstören.
Inhalte der CBRN-Ausbildung beim THW
Die CBRN-Ausbildung beim THW vermittelt den Teilnehmern fundiertes Wissen und praktische Fähigkeiten im Umgang mit gefährlichen Stoffen. Die an mehreren Wochenenden stattfindende Ausbildung erfolgte durch einen erfahrenen Ausbilder und zwei spezialisierte berufliche Fachkräfte aus den Bereichen Biologie und Chemie, welche in unserem Ortsverband ihren Dienst versehen. Schwerpunkte waren unter anderem:
- Erkennen von CBRN-Gefährdungen: Einsatzkräfte lernen, potenzielle CBRN-Gefahren zu identifizieren und richtig zu bewerten.
- Schutzmaßnahmen: Um sich selbst und andere zu schützen, werden verschiedene Schutzausrüstungen und Verfahren vorgestellt, die in Krisensituationen eingesetzt werden.
- Dekontamination: Eine der zentralen Aufgaben im Umgang mit CBRN-Gefahren ist die Dekontamination. THW-Einsatzkräfte werden im sicheren Entfernen von gefährlichen Substanzen ausgerüstet und geschult.
- Erste Hilfe in CBRN-Szenarien: Die Ausbildung schließt auch Maßnahmen zur ersten Hilfe in einem CBRN-Ereignis ein, um Verletzten schnellstmöglich zu helfen.
- Koordination mit anderen Organisationen: Häufig arbeiten THW-Kräfte eng mit anderen Katastrophenschutzorganisationen zusammen, daher wird auch die Zusammenarbeit im interdisziplinären Einsatz trainiert.
Praktische Übungen und Simulationen
Die CBRN-Ausbildung beim THW erfolgt nicht nur theoretisch, sondern umfasst umfangreiche praktische Übungen. In speziell eingerichteten Trainingszentren und unter realistischen Bedingungen simulieren die Ausbilder verschiedene Szenarien, die bei einem CBRN-Ereignis auftreten können. Dies hilft den Teilnehmern, das erlernte Wissen in einer sicheren Umgebung anzuwenden und ihre Reaktionsfähigkeit unter Druck zu trainieren.
Fazit
Durch die CBRN-Ausbildung beim THW wird eine Schlüsselkompetenz für den Katastrophenschutz in Deutschland gestärkt. Sie trägt dazu bei, die Einsatzbereitschaft und Sicherheit der THW-Kräfte zu maximieren und bereitet optimal auf etwaige Gefährdungen vor. Am Ende konnten wir sieben neue CBRN-Helfer qualifizieren, was unseren OV-internen Spezialistenpool auf neun erhöht.